Solarenergie in Daiting

Der Gemeinderat in meiner Gemeinde hat im Februar mit einem Aufstellungsbeschluss einen Solarpark an einem für Solarenergie optimal geeigneten, wenig einsehbaren Südhang initiiert. Gerne nehme ich Stellung zu dem Projekt und habe auch auf einer Info-Veranstaltung der Lechwerke zum geplanten Solarpark in Daiting gesprochen.

Vorteile für die Menschen in Daiting

Um sicher und unabhängig von autokratischen Ländern mit Energie versorgt zu sein und Energie günstig zu gewinnen braucht Deutschland mehr erneuerbaren Strom. Damit wir unser aller Lebensgrundlagen und ein Klima, das sich nicht zu schlimm erhitzt, erhalten, wird unsere Energieversorgung 100% erneuerbar werden. Sonnenenergie ist sauber und ermöglicht es uns, unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Sonnenstrom ist billiger Strom, das zeigt der Vergleich von Stromgestehungskosten aller Kraftwerke. Mehr Sonnenstrom senkt langfristig unsere Stromkosten. Dafür müssen noch viele Erneuerbare-Energien-Anlagen entstehen.

Welche Anlagen? Ich finde, ein guter Mix machts! Wir müssen Dächer und Fassaden effizient für Solarenergie nutzen. Gleichzeitig ist ein Zubau besonders an Windrädern und Solarenergie-Anlagen in der Fläche nötig. Den Flächenverbrauch von verschiedenen Energieanlagen hat das Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei (Thünen-Institut) gegenübergestellt: Mit einem Hektar Biogasmais können bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.100 kWh je Haushalt und Jahr im Mittel 7 Haushalte pro Jahr versorgt werden. Mit einem Hektar PV-Freiflächenanlagen können deutlich mehr, 230 Haushalte, versorgt werden und bei Windenergieanlagen knapp 6.000 (siehe Energie vom Acker – lohnt sich das?). Die Erzeugungsformen sind alle wichtig, denn sie ergänzen sich auch im Tages- und Jahreszeitenverlauf. Biogas ist sehr flexibel und deshalb auch weiterhin notwendig, aber benötigt viel Fläche. Freiflächen-Photovoltaikanlagen sind deutlich flächeneffizienter und deshalb sinnvoll. Die Flächen werden verpachtet und bleiben im Eigentum der bisherigen Eigentümerinnen und Eigentümer. Um Bäuerinnen und Bauern vor zu hohen Pachtpreisen für landwirtschaftliche Flächen zu schützen, setze ich mich im Landtag für ein landwirtschaftliches Bodeneigentumsgesetz ein.

Hier bei uns auf dem Land werden Essen und Energie produziert. Das ist eine Chance für uns, denn in der Stadt ist beides nur in deutlich geringerem Umfang möglich. Darum sind wir schon immer gefragt mehr zu produzieren als wir selbst verbrauchen. Das ist für den ländlichen Raum eine Chance, weil die Lebensmittelproduktion Arbeitsplätze in der Landwirtschaft ermöglicht. Wir in Schwaben, Oberbayern und Niederbayern können uns mit Lebensmitteln auf unseren Flächen, auch wenn Flächen für die Energiegewinnung genutzt werden, nachweislich sogar selbst versorgen. Und seit gut zwei Jahrzehnten ist die Chance dazugekommen, Energie in Form von Biogas, Photovoltaik oder Windrädern zu gewinnen.

Außerdem können Bürgerinnen und Bürger finanziell von guten Rendite profitieren, wenn sie Mitglied in einer Energiegenossenschaft werden und Geld anlegen möchten. In der Energiegenossenschaft der Lechwerke können sich Daitinger Bürger*innen mit einem Vorkaufsrecht beteiligen und investieren. – Apropos Beteiligung: Auch die Bürgerbeteiligung endet nach einem positiven Votum beim Bürgerentscheid für den Solarpark nicht – sie geht weiter: Im Bauleitplanungsverfahren sind die Bürgerinnen und Bürger und weitere Instanzen, wie die Untere Naturschutzbehörde, beteiligt.

Die Natur unter einem Solarpark profitiert. Unter den Pfosten der Photovoltaik-Module ist Platz für Gras und natürliche Grünflächen. Außerdem werden beim aktuellen Projekt heimische Strauchhecken gepflanzt. Der Boden im Bereich des Solarparks ist somit Lebensraum für Pflanzen und Tiere und die Artenvielfalt in unserer Umgebung wird gestärkt.

Vorteile für die Gemeinde Daiting

Als kleine Kommune haben wir nicht so viele Gewerbesteuereinnahmen. Der Solarpark bringt Gewerbesteuereinnahmen für Daiting. Außerdem nimmt die Gemeinde 0,2 Cent Einnahme je eingespeister Kilowattstunde Strom ein. Das erlaubt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) seit diesem Jahr nicht mehr nur, sondern will es zum Standard machen. Mehr Geld in der „Kasse“ beziehungsweise mehr Erträge im Haushalt sind ein Vorteil für die Gemeinde und damit auch wieder für alle Menschen in Daiting, die vom Kindergarten oder der Abwasserinfrastruktur profitieren.

Ich unterstütze das Projekt, weil wir für unsere Energieversorgung gemeinsam noch einiges tun müssen – jede Gemeinde ist dabei wichtig und wir am Land können besonders profitieren.

Meine Stellungnahme als PDF gibt es hier.

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