Die Donau-Rieser Landtagsabgeordneten konnten vor Kurzem im Landtag zur Reaktivierung von Bahnstrecken und somit auch zur Hesselbergbahn zwischen Nördlingen und Wassertrüdingen positionieren. „Wir brauchen eine Verkehrswende, die ihren Namen auch verdient. Wir müssen geeignete bayerische Eisenbahnstrecken schnell reaktivieren und damit nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land ein echtes Mobilitätsangebot aus Bus und Bahn für die Menschen machen“, fordert die Landtagsabgeordnete Eva Lettenbauer. „Wir Grüne setzen uns deshalb im Landtag für ein bayerisches Reaktivierungsprogramm für zunächst 18 Bahnstrecken von jährlich zunächst fünf Millionen Euro ein, um Strecken zu sanieren.“ Auf Lettenbauers Initiative ist darunter auch die Hesselbergbahn von Nördlingen bis Wassertrüdingen, denn im Falle einer Reaktivierung wären Modernisierungsmaßnahmen notwendig.
„Derzeit scheitern sinnvolle Reaktivierungen oftmals daran, dass teils willkürliche und zu strikte Kriterien angewendet werden. Diese Hindernisse gilt es aus dem Weg zu räumen, dazu war im bayerischen Landtag die Chance. Viele andere Bundesländer, wie Baden-Württemberg, Hessen oder Rheinland-Pfalz machen es bereits vor.“ Lettenbauer fordert, dass die Söder-Regierung die Reaktivierungskriterien ändert und bessere Möglichkeiten schafft, Investitionen mit Zuschüssen zu fördern. In der Plenarsitzung des Bayerischen Landtags am Donnerstag hatten alle Abgeordneten die Möglichkeit, sich für eine Neubewertung von Reaktivierungskriterien einzusetzen. „MdL Wolfgang Fackler die Möglichkeit gehabt, mit uns im Landtag die Weichen dazu zu stellen“, erklärt Lettenbauer. „Mit seiner Ablehnung bei der namentlichen Abstimmung wurde diese Möglichkeit vertan.“
Lettenbauer weiter: „Auch die Reaktivierung der Hesselbergbahn scheiterte vor einigen Jahren an Kriterien wie dem starren Wert ‚1.000 Reisenden-Kilometer pro Kilometer Betriebslänge je Werktag‘, der keine Rücksicht auf Siedlungsdichte nimmt, ländliche Räume benachteiligt und dem Abschlussbericht der Enquete-Kommission ‚Gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern‘ widerspricht. Dass wir ehrenamtlich Spenden für eine Studie sammeln mussten, die zeigt, dass dieses Kriterium erreicht werden kann, wäre mit sinnvolle Reaktivierungskriterien nicht nötig gewesen.“ Auch der Donau-Rieser Kreistag hätte laut Lettenbauer längst ohne die Studie aktiv werden können. „Gut, dass die Machbarkeitsstudie Schwung in die Diskussion gebracht hat. Wir Grüne sind zuversichtlich, dass das Kriterium bei nun laufenden Neuberechnung der Fahrgastprognose erreicht wird, werden aber dennoch auch im Landtag die Reaktivierung der Hesselbergbahn mit weiteren Initiativen vorantreiben.“
Hier findet Ihr den Grünen Antrag an den Haushalt 2019/2020, der Gelder für Streckenreaktivierungen vorsieht und hier die Abstimmungsliste am Ende des Protokolls zur Plenarsitzung im Landtag.
Wir GRÜNE fordern:
Die laufenden Reaktivierungsprozesse sollen durch den Freistaat beschleunigt und gefördert werden auf folgenden Strecken:
- Gesserthausen – Langenneufnach
- Gunzenhausen – Wassertrüdingen
- Wolfratshausen – Geretsried
Der Probebetrieb soll sofort in den Regelbetrieb übergehen zwischen:
- Gotteszell – Viechtach
Sofort reaktiviert werden können die Strecken:
- Volkach – Seligenstadt
- Dombühl – Wilburgstetten
- Türkheim – Ettringen
Der Reaktivierungsprozess kann sofort gestartet werden und rasch zum positiven Abschluss führen auf den Strecken zwischen:
- Fuchstalbahn: Schongau – Landsberg
- Ilztalbahn: Passau – Freyung
- Wiesau–Waldsassen – Bundesgrenze
- Wassertrüdingen – Nördlingen
- Pilsting – Absz. Elsenbach
- Endorf – Obing
- Wasserburg Stadt – Wasserburg Bf
- Saal – Kelheim
- Blankenstein – Marxgrün
- Eisfeld – Coburg
- Wilburgstetten – Nördlingen
Zum Weiterlesen: GRÜNE Erfolge auf dem Weg zur Reaktivierung der Hesselbergbahn