Waldumbau statt Insektizideinsatz

„Das Ausbringen von Insektiziden zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners darf immer nur die Ultima Ratio sein, wenn etwa Menschen in der Nähe von Wohngebieten betroffen sind. Durch jede Form von Gift werden auch andere Insektenarten getötet. Das führt das erfolgreiche Volksbegehren für mehr Artenschutz ad absurdum“, erklärt die Landtagsabgeordnete Eva Lettenbauer von Bündnis 90/Die Grünen.

 

Wie aus der Stellungnahme der Naturschutzbehörde der Regierung von Schwaben hervorgeht, kann auf Grund der mangelnden Datenlage nicht abschließend sichergestellt werden, dass nicht auch bedrohte Arten in diesem Gebiet beheimatet sind. Lettenbauer fordert daher generell Kartierungen voranzutreiben. Bei kleineren Flächen muss zudem immer geprüft werden, ob mit konventionellen Mitteln wie etwa dem Absaugen oder Einsammeln des Spinners Erfolg erzielt werden kann.

Die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners ist ein strukturelles Problem, welches durch den Klimawandel begünstigt wird, und nicht mit dem Einsatz von Insektiziden gelöst werden kann.

 

„Wir können nicht jedes Jahr Gift in großen Flächen unserer Wäldern ausbringen, zumal die Vergangenheit zeigt, dass sich die Bestände schnell wieder erholen können!“, so Lettenbauer.

 

Kurz- bis mittelfristig müsste unter anderem alternativ auf natürliche Fressfeinde des Eichenprozessionsspinners gesetzt werden. Dazu zählen etwa der Puppenräuber oder auch zahlreiche Ei- und Raupenparasiten. Bei großen (Eichen-)Waldflächen wie dem Oettinger Forst könne das Problem jedoch nur langfristig gelöst werden.

 

„Im Zentrum steht dabei der weitere Umbau der Wälder hin zu mehrstufigen Mischwäldern mit einem höheren Anteil von Buchen. Dies muss gemeinsam mit den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern vor Ort vorangetrieben werden. Der Freistaat Bayern stellt hierfür bereits Gelder zur Verfügung. Gleichzeitig muss die Staatsregierung aber auch endlich mehr in das Personal investieren, damit mehr Försterinnen und Förster vor Ort die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer beim Umbau mehr beraten können.“, so Lettenbauer.

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