#GrünPacktAn: Elektroinstallation

Eine starke Wirtschaft geht nur mit einem starken Handwerk, davon bin ich überzeugt. Viele Betriebe treibt die Sorge um fehlende Fachkräfte um und es sind immer mehr bürokratische Tätigkeiten zu tun. Ich habe den Elektrobetrieb Rebele Elektro und Energietechnik in Buchdorf besucht. Mit der Geschäftsleitung Franz Rebele (s. Foto) habe ich unter anderem viel über die Herausforderungen Auszubildende und Mitarbeitende zu finden gesprochen und auch selbst angepackt. Strom im Haus, energieeffizientes Bauen, uvm.: Ohne unsere kompetenten Handwerkinnen und Handwerker wäre das alles nicht möglich.

Die Firma Rebele hat derzeit 22 Mitarbeitende. Der Betrieb bietet ein großes Spektrum an Dienstleistungen, unter anderem auch Tiefbauinstallationen, PV-Anlagenbau und sämtliche Hauselektronik an. Gemeinsam mit Geschäftsführer Franz Rebele habe ich mehrere Baustellen besucht. Bei der Elektroinstallation in einem Neubau habe ich unter der fachkundigen Anleitung der Mitarbeitenden selbst beim Einbauen der Schalterdosen mitgeholfen und sie ins Wasser gebracht. Der Beruf der Elektriker*in erfordert Fingerspitzengefühl für die kleinteiligen Installationen, umfangreiches Wissen und natürlich ein sehr gutes technisches Verständnis, um auf einer Baustelle den Durchblick zu behalten.

Im Gespräch mit Franz Rebele und seiner Frau, die ebenfalls im Betrieb tätig ist, wurde schnell deutlich, dass ihn trotz voller Auftragsbücher viele Sorgen umtreiben. Im Vordergrund steht wie bei vielen anderen Betrieben auch der Fachkräftemangel. Der entsteht zum einen durch zu wenige Azubis, denn immer weniger junge Menschen (bzw. auch deren Eltern) halten das Handwerk für einen geeigneten Berufsweg. Das will ich dringend ändern. Zum anderen bilden auch immer weniger Betriebe aus, da das Anbieten von Ausbildungsplätzen auch immer mit ein großer Ressourcenaufwand für den Betrieb ist. Es freut mich, dass die Firma Rebele auch dieses Jahr wieder einen Azubi ausbildet. Außerdem ist aber auch die Abwanderung von Fachkräften in große Industriefirmen ein enormes Problem, denn die Handwerksbetriebe können mit den dortigen Gehältern kaum mithalten und häufig wechseln Mitarbeitende direkt nach Abschluss der Ausbildung in die Industrie. Ein spanneder Gedanke des Geschäftsführers wäre daher, die großen Arbeitgeber an den Ausbildungskosten der kleinen Betriebe zu beteiligen, um dieses Ungleichgewicht aufzuwiegen. Aktuell kämpft die Baubrance mit sehr hohen Rohstoffpreisen. Die derzeitigen Preissteigerungen müssen an die Kund*innen weitergegeben werden, was insbesondere bei Aufträgen der öffentlichen Hand ein Problem darstellt, da hier in den Vergabeverfahren i. d. R. noch keine Preisgleitklauseln enthalten sind. Hier kann es durch Preissteigerung sein, dass die Auftragserfüllung zu einem Minusgeschäft wird. Dem müssen wir politisch entgegenwirken.

Trotz der zahlreichen Herausforderungen hat der Besuch bei der Firma Rebele gezeigt, dass das Handwerk hier nicht nur ein Beruf, sondern auch für eine Leidenschaft ist und viel Begeisterung für Technik.

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