MdL Lettenbauer will Sozialarbeit an Schulen stärken   

Zwei Drittel der Schulen im Landkreis Dillingen bekommen kein Geld vom Freistaat für den schulischen Sozialdienst. Das heißt aber nicht, dass es dort keine sozialpädagogische Unterstützung gibt – im Gegenteil: Viele Schulen haben längst selbst Verantwortung übernommen und eigene Angebote aufgebaut, finanzielle Unterstützung liefert die CSU/Freie Wähler-Regierung im Landtag jedoch nicht. Der Grund: Die Schulen waren zu früh dran. Weil sie ihren Schulsozialdienst schon vor der staatlichen Förderung begonnen haben, müssten sie ihn nun ein ganzes Jahr aussetzen, nur um überhaupt förderfähig zu werden.

Die Landtagsabgeordnete Eva Lettenbauer will eine angemessene finanzielle Unterstützung durch den Freistaat: „Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) ist für viele Kinder ein wichtiger Anker im Schulalltag. Sie hilft, Konflikte zu lösen, über Gefühle zu sprechen und empathisch miteinander umzugehen. Jedes Kind verdient Unterstützung und wir verhindern größer werdende Probleme. Darum muss der Freistaat endlich gerecht handeln“. Die Jugendsozialarbeit an Schulen ist seit vielen Jahren unterfinanziert und die Förderrichtlinien veraltet: Die Förderung wurde bereits 2003 festgelegt und seitdem nie angepasst. Damals kostete eine JaS-Vollzeitstelle-Stelle rund 40.900 Euro, der Freistaat übernahm 40 Prozent – also 16.360 Euro. Heute liegen die tatsächlichen Kosten bei rund 75.000 Euro, doch die Förderung beträgt immer noch nur 16.360 Euro. Das heißt: Die geförderten Schulen und Kommunen müssen jedes Jahr einen immer größeren Teil selbst tragen.

Mit einer Anfrage an die Staatsregierung zeigt Lettenbauer auf, dass viele Schulen im Landkreis Dillingen bei Unterstützung für die Jugendsozialarbeit bisher leer ausgegangen sind. Im Landkreis Dillingen wurden im Jahr 2024 lediglich 6,5 Vollzeitstellen an neun Schulen gefördert. Vierzehn weitere Schulen gingen leer aus. Änderungsbedarf, um bestehende Schulsozialdienste nachträglich in die staatliche Förderung aufzunehmen, ohne dass ihre Arbeit unterbrochen werden muss, greift das Sozialministerium nicht auf. Somit macht das Ministerium eine Änderung derzeit nicht möglich und sieht noch nicht wie die Bayerische Haushaltsordnung und eine nachträgliche Förderung für Schulsozialarbeit zusammen gebracht werden. Für Lettenbauer ist klar: „Hilfe zu verhindern, statt sie zu ermöglichen geht zum Nachteil des Landkreises. Das ist ungerecht und belastet nicht nur den Kreishaushalt, der die Schulen finanziell unterstützt, sondern vor allem die Kinder selbst: Sie erhalten dadurch nicht die Unterstützung, die sie dringend brauchen“. Lettenbauer und Kreisrat Joachim Hien werden eine Förderung aller Jugendsozialarbeits-Stellen weiter vorantreiben.  

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