Die Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Bayern und Landtagsabgeordnete, Eva Lettenbauer, hat gemeinsam mit Kreisrätin Maria Krieger und Manuel Lorenz, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Kelheim, drei Betriebe im Landkreis Kelheim besucht. Im Mittelpunkt der Gespräche standen mehr politischer Rückenwind für die Themen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Bürokratieabbau.
Lotter-Objekt Möbelwerkstätten GmbH beschäftigt rund 50 Mitarbeitende und ist seit über 125 Jahren im Innenausbau tätig. Das Familienunternehmen setzt stark auf Nachhaltigkeit: Rund 80 Prozent des benötigten Stroms werden mit einer Photovoltaikanlage selbst erzeugt, seit 2022 ist das Unternehmen EMAS-zertifiziert. Lotter zeigt, wie gelebte Tradition und Innovation zusammenpassen. “Das Unternehmen ist schon heute weit fortgeschritten, wenn es um unabhängige Versorgung und effizienten Energieverbrauch geht. Politik sollte ebenso Kurs halten und muss die Unternehmen bei der Umsetzung der Energiewende unterstützen”, fasst Krieger zusammen.
Wie Kreislaufwirtschaft in der Bauwirtschaft aussehen kann, stellte Julian Rott, Geschäftsführer der Bernhard Rott GmbH & Co. KG vor. Das familiengeführte Unternehmen produziert Transportbeton sowie Kies- und Sandprodukte und plant derzeit ein Baustoffkreislaufzentrum in Poikam (Bad Abbach). Dort sollen Baustoffe aus der Region künftig gesammelt, gelagert und recycelt werden und Recycling-Baustoffe wie aufbereiteter Beton, der wieder verwendet wird, künftig stärker in der Region verfügbar sein. „Gerade bei öffentlichen Bauvorhaben ist es sinnvoll, nach Holz nun auch Recycling-Baustoffe viel stärker einzubeziehen. So lassen sich Ressourcen schonen und zugleich regionale Kreisläufe stärken“, so Lettenbauer.
Zum Abschluss besuchte die Delegation den Umweltgutachter Omnicert in Bad Abbach. Gründer Thorsten Grantner gehört zu den ersten Umweltgutachtern in Deutschland und hat das Unternehmen zu einem anerkannten Partner für Energie- und Umweltmanagement entwickelt. „Omnicert zeigt, welches Potenzial in Energieeffizienz und Energiemanagement steckt. Unternehmen können gerade in den ersten Jahren viel Geld sparen, wenn sie sich damit auseinandersetzen“, erklärt Lettenbauer. Es gelte Hürden wie bürokratische Verfahren, die nicht mehr effizient sind, abzubauen.
Die Unternehmensbesuche zeigten, dass im Landkreis Kelheim zahlreiche Betriebe bereits heute Vorreiter beim Thema Nachhaltigkeit sind – von der Möbelwerkstatt über die Bauwirtschaft bis hin zum spezialisierten Zertifizierer. Politik und Wirtschaft, so das gemeinsame Fazit, müssten eng zusammenarbeiten, um die Rahmenbedingungen für diese Entwicklungen weiter zu verbessern und die Unternehmen durch mehr Rückenwind für Erneuerbare und schnelleren Stromnetz- und Speicherausbau unterstützen.